Tipps
Donnerstag, 19. Januar 2006
Eine Bodenanalyse ist, um eine erfolgreiche Ernte erzielen zu können, auf jeden Fall notwendig. Ohne vorher zu wissen, wie z.B. der PH-Wert, der Gehalt an Nitrat, der Gehalt an Kalk und weiteren Werte im Boden sind, ist jede weitere Düngung des Bodes vergleichbar mit russisch Roulette. Eine falsche Düngung hat meist zu Folge, dass die Pflanzen nicht richtig gedeihen und somit auch die Ernte gering oder aber ganz ausfällt. Eine Bodenanalyse ist daher sehr ratsam und kann mit Schülern sehr gut fächerübergreifend mit dem Chemielehrer durchgeführt werden.
Eine lohnenswerte Angelegenheit ist der Eigenbau eines Foliengewächshauses. Durch den Treibhauseffekt und durch den Schutz der Folie gegen Regen und Wind, ist es möglich das ganze Jahr über seine Ernte „einzufahren“. Vor dem Bau des Gewächshauses ist zu beachten, dass der Standort nicht schattig, jedoch windgeschützt ist. Material für den Eigenbau kann man problemlos im Baumarkt bekommen. Als Faustregel gilt, dass 20% der Gewächshausfolienfläche der Lüftung dienen soll. Die Nutzung der Polyethylen-(PE)-Folie erfordert, dass die Folie nach dem Gebrauch gesäubert und in einem dunklen Quartier aufbewahrt, da die Folie aufgrund der UV-Strahlung des Sonnenlichts nicht unbegrenzt haltbar sind.
Pflanzenjauchen können aus vielen Rohstoffen gemacht werden, wie z.B. Brennnessel, Ackerschachtelhalm, Beinwell, Hirtentäschelkraut, Tomatenblättern, Zwiebel und dem Knoblauch, um dann als Dünge-, Krankheits- und Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt zu werden. Hinsichtlich der Wirkung, vor allem aber ihrer Ursachen gibt es noch wenige gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse und daher muss jeder für sich experimentieren und seine Erfahrungen sammeln. Am häufigsten wird die Brennnesseljauche als Düngungs- und Kräftigungsmittel verwendet, da die Brennnesselpflanze am leichtesten zu beschaffen ist und außerdem ihre Wirkung kaum umstritten ist.
Gesammelt wird die Pflanzen vor der Blüte, da dann die Wirkstoffe in den grünen Blättern und in der Wurzel am stärksten sind. Als Faustregel für alle Arten von Pflanzenjauchen gelt:
10 Kg grüne Pflanzenteile auf 100 Liter Wasser
Um die Wirkung zu erhöhen, sollte Regenwasser bzw. abgestandenes Leitungswasser verwendet werden. Der Behälter sollte nicht aus Metall sein, da durch chemische Reaktionen unerwünschte Nebenwirkungen auftreten können. Die Geruchsentwicklung der Jauche ist meist sehr stark und lässt sich ein wenig durch eine Zugabe von ein paar Handvoll Gesteinsmehl oder einigen Tropfen Baldrianextrakt verringern.
Die Jauche sollte mindestens einmal pro Tag umgerührt werden, da der Sauerstoff den Gärvorgang beschleunigt. Nach 1 bis 2 Wochen Gärung wird die Brühe klar und kann denn im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt an die Pflanzen gegossen werden. Die Pflanzenreste eignen sich sehr für den Komposthaufen.